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192 22. Von Delhi über Ambâla nach Lahore.

310 M. East Indian Railway über Kârnal-Ambâla (123 M.), dann
North Western Railway: Punjab Mail in 10 St.; Fahrpreise: 27 R. 13 a.
6 p., 13 R. 14 a. 9 p., 3 R. 7 a. 9 p.; Mahlzeiten in den Bahnrestaurants, vgl.
S. XXII. Die ältere Verbindung über Sahâranpur nach Ambâla (S. 193)
ist 39 M. länger und hat den Nachteil, daß bis Sahâranpur, wo man den
Schnellzug von Calcutta erreicht, nur gewöhnliche Züge fahren (4- St.).
Außerdem gibt es eine kürzere, aber von Schnellzügen nicht befahrene
Linie (Southern Punjab Railway) über Bhatinda, die durch die Einge-
bornenstaaten
Jind, Patiâla, Faridkot führt und jenseit Ferozepur bei
Raewind in die Bahn Lahore-Karâchi (S. 209) mündet: Delhi-Lahore,
296 M., in 12 St., gleiche Fahrpreise wie oben.

Der Ausflug nach dem nordwestl. Indien vervollständigt das
Gesamtbild des Landes. In der Sikhstadt Amrítsar (S. 195) lernt man den
eigenartigen religiösen Kult eines zwar kleinen, aber in der neueren Ge-
schichte
bedeutsam hervorgetretenen Teiles der indischen Bevölkerung
kennen. Im Khaiberpaß und in den Bazaren von Peshâwar (S. 207) be-
kommt
man ein Bild altorientalischen Verkehrslebens zu sehen, wie man
es so unmittelbar in der Nähe europäischer Kultur selten wiederfindet.
Auch die Landschaft und Bodenkultur im Panjâb am Fuß des Himâlaya hin
bietet viel Bemerkenswertes. Die alte Mogulstadt Lahore (S. 198) kann
sich aber mit Delhi und Agra nicht messen, und die Eisenbahnfahrten
sind sehr lang (Punjab-Schnellzüge: Delhi-Amrítsar 10-14¼ St., Amrítsar-
Peshâwar
14-18½ St.), wozu kommt, daß man hin und zurück (Peshâwar-
Sahâranpur-Lucknow
33¼ St.) auf dieselben Linien angewiesen ist.

Das Panjâb (Punjab, beide Formen üblich), d. h. Fünfstromland,
hat seinen uralten Namen von den 5 Flüssen Sutlej (spr. satledsch; S. 194),
Beâs (spr. biâs; S. 195), Râvî (S. 205). Chenâb (spr. tschinâb; S. 205) und
Jhelum (spr. dschilam; S. 205), die am Himâlaya entspringen, sich in
südwestlichem Lauf allmählich vereinigen und als ein einziger Strom
unter dem Namen Panjnad in den Indus münden. Die Landstrecken
zwischen je zweien dieser Flüsse werden als Doâb, d. h. Zweistromland,
bezeichnet (Bîst Jullundur-, Bari-, Rechnâ-, Chinhath-, Sind Sagâr-Doâb,
letzteres bis zum Indus hin). Die heutige britische Provinz (251761qkm,
20330400 Einw.) reicht jedoch weit über das eigentliche Panjâb hinaus, im
W. bis zum und über den Indus, im O. bis zur Jamnâ, im NW. in den
Himâlaya hinein, und umschließt 9 mittlere und 25 kleine Eingebornen-
staaten
(94583qkm, 4424400 Einw.). Es ist im wesentlichen eine aus dem
Schutt des Gebirgs aufgebaute Ebene, die sich im SW. zu der Wüste
Thar (S. 142) abdacht. Die breiten, nur zur Regenzeit (Ende Dezember
bis Anfang März, Ende Juni bis Mitte September beim SW.-Monsun)
wasserreichen Flüsse wechseln häufig ihr Bett. Das Klima hat einen
ausgesprochen kontinentalen Charakter; im Sommer herrscht sengende
Glut (Hitzschläge häufig), im Januar und Februar vielfach Frost. Auch
der Unterschied zwischen der Tages- und der Nachttemperatur ist er-
heblich
, so daß man sich noch mehr als sonst in Indien auf Hitze und
Kälte einzurichten hat. Der jährliche Regenfall ist nur am Fuß des Ge-
birges
ausreichend, südwärts sinkt er rasch bis zu 25-30 cm, so daß der
Ackerbau auf die Flußränder und künstlich bewässerte Strecken beschränkt
ist (Hauptprodukt ist Weizen). Doch nimmt das anbaufähige Gebiet
dank der Anlage von Brunnen und Kanälen fortwährend zu. So hat der
1882 eröffnete Sirhind-Kanal (Gesamtkosten 40 Mill. R.), östl. vom Sutlej,
700km Haupt- und 4335km Verteilungsstrecken. Durch den 1884-92 er-
bauten
Chenâb-Kanal ist in wüstenartigem Gebiet eine Ackerfläche von
mehr als 6 Mill. ha geschaffen worden, mit 25000 Bewohnern. Eine ähn-
liche
Kolonie entsteht seit 1901 am Jhelum-Kanal. Der Landstreifen
von Delhi bis über Lahore hinaus zum Jhelum gehört zu den dichtest